Seit den 1960er Jahren kam es zu einer großen Abwanderungsbewegung von Eziden aus allen angestammten Siedlungsgebieten in Richtung Westeuropa. Zunächst kamen sie als Gastarbeiter, seit den 1980er Jahren gelangen sie verstärkt als Flüchtlinge nach Europa und dort v.a. nach Deutschland, wo sie trotz vieler Hindernisse besonders häufig als Flüchtlinge anerkannt wurden. Sie konzentrieren sich auf die Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Wesfalen. Da die Eziden in der Diaspora erstmals in der Lage sind, ihre Religion offen und ohne Angst ausüben zu können, sind sie sehr daran interessiert, in Deutschland, eine dauerhafte und sichere Heimat für die Zukunft zu finden. Entsprechend hoch ist die Bereitschaft zur Integration: Viele Eziden haben die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen und in Deutschland Eigentum erworben. Sie bemühen sich um das Erlernen der deutschen Sprache, die Kinder sind in der Schule erfolgreich, immer mehr Jugendliche schließen eine Berufsausbildung ab.